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TNR - trap neuter return

Einfangen, kastrieren, freilassen

Vielleicht ist dem einen oder anderen die Abkürzung „TNR“ über den Weg gelaufen: „Trap, neuter, return – kurz TNR“ beschreibt in Kürze, was es bedeutet, Tierschutz bei Katzen zu betreiben. Wir fangen Streunerkatzen ein, lassen sie vom Tierarzt kastrieren und setzen sie dann – sofern sie gut versorgt sind – an ihrer Futterstelle wieder aus.

Klingt doch ganz einfach. Oder? Das Einfangen gestaltet sich unterschiedlich schwer. Man muss eine Futterstelle haben, zu der die gewünschte Katze regelmäßig kommt. Denn fangen lässt sich eine Katze in der Regel nur mit einer Lebendfalle. Dazu ist es wichtig, dass sie hungrig ist. Denn nur der Hunger überredet eine Katze in eine Falle zu gehen. Besonders die weiblichen Katzen sind unglaublich vorsichtig und misstrauisch – zurecht. Wir sind beim Fangen immer dabei. Das heißt, wir stellen die Falle auf und lösen sie entweder selbst mit bspw. einer langen Schnur aus oder die Falle löst beim Betreten allein aus. Rechts im Bild könnt ihr eine große, sogenannte „Drop-Trap“ sehen. Diese sind in Europa noch nicht so üblich, versprechen aber den größten Fangerfolg. Selbstverständlich stellen wir keine selbstauslösende Falle auf, gehen und gucken am nächsten Tag, ob jemand in der Falle sitzt. Das wäre zu grausam für das Tier. Das Zuschnappen der Falle ist für alle Tiere eine außerordentlich stressige, lebensbedrohliche Situation. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Angst die Tiere ausstehen müssen. Also sind wir dabei und holen die Katzen so schnell es geht aus der Falle heraus.

Und auch hier ist der Erfolgsfaktor: Vorbereitung Vorbereitung Vorbereitung. 

Wenn es geht, stellen wir die Falle schon ein paar Tage vorher hin und bitten, die Katze in der Falle zu füttern („Fallentraining“). Feste Fütterungszeiten sind ebenso wichtig. Man möchte, dass die Katze auch da ist, wenn man kommt. 

Weiterhin ist es wichtig, ca. 12 Stunden vor der geplanten Fangaktion das Füttern einzustellen. 

Und ansonsten sollte alles so sein wie immer – Katzen begutachten Veränderungen argwöhnisch. Dazu zählt nicht nur die Falle, die bis eben noch nicht da stand, sondern auch das Verhalten der Fütterer. Die sind nämlich meistens sehr aufgeregt. Das spüren die Tiere. Wir Fänger sind natürlich auch fremd und sollten so wenig wie möglich in Erscheinung treten.

Nun ist es soweit. Vorbereitungen sind abgeschlossen, Falle ist aufgestellt, das beste, leckerste Futter der Welt ist in der Falle, Falle ist scharf, die Fängerin ist in Position und dann heißt es warten. 

Wenn man Glück hat, kommt die Kaztze pünktlich, hat Hunger und geht in die Falle. Man löst die Falle aus, rennt hin, deckt die Falle mit einer großen Decke ab, um die Katzen etwas zu beruhigen und setzt sie dann von der Falle in einen Gitterkäfig um.

Die Katzen sind in der Regel super wild und gehen die Wände in der Falle hoch. Klar, sie haben Todesangst. Das Umsetzen in einen kleinen Gitterkäfig mit einer Abdeckung hilft, dass sich die Katzen schnell beruhigen. Es ist ein bisschen so, wie bei den Vögeln. Decke rüber – Ruhe im Karton.

Es gibt natürlich immer wieder Ausnahmen, aber das scheint bisher das am wenigstens stresserzeugende Vorgehen zu sein. Man leidet schon ganz schön mit, wenn man die Angst in den Augen sieht. Könnte man ihnen doch nur begreiflich machen, dass man nichts Böses will.

Nun braucht man nur noch eine Unterbringungsmöglichkeit, einen Tierarzttermin und Zeit. Und dann ist die Katze kastriert, ausgeheilt und darf wieder zurück. Aber das beschreiben wir in einem nächsten Beitrag näher.

Schaut gern auch bei instagram vorbei. Dort zeigen wir tagesaktuell, welche Katzen gerade Hilfe benötigen, welche Fangstellen wir bearbeiten und was sonst noch so auf unseren Pflegestellen los ist.

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